Debian 6.0 Squeeze
Samstag, 05. Februar 2011 um 11:22 Uhr

Heute veröffentlichten die Debian-Entwickler die neue Version "Squeeze", welche Lenny als "stable" ablöst.

Was bedeutet dies für die bestehenden Debian-Server?
Wer grundsätzlich ein "stable" in seiner /etc/apt/sources.list stehen hat, sollte aufpassen! Sicherer ist es statt dessen immer den Distributionsnamen ein zu setzten.
Viele aktuellen Lenny-Server würden ein Update auf Squeeze nicht einfach mit machen. Zum Beispiel ist ein installiertes Plesk dadurch gefährdet.
Ein blindes Upgrade auf die neue Debian-Version sollte tunlichst vermieden werden. Im Vorfeld ist auf genauestes zu prüfen, ob alle installierten Erweiterungen (insbesondere ISP-Software und PHP-Scripte) den Versionssprung mit machen würden.

Wer hingegen noch was älteres als den "oldstable" Lenny fährt (z.B. Etch oder gar Sarge), sollte sich doch mal langsam Gedanken um einen neuen Server machen. "Neuer Server" deshalb, weil die Hardware inzwischen ebenfalls so alt sein dürfte, dass auch ein Hardware-Wechsel langsam dringlich wird. Insbesondere die Festplatten sind nach ca. 2 Jahren nicht mehr vertrauenswürdig.

Was ist neu bzw. was bringt Squeeze neues? (Im Vergleich zu Lenny)
Zunächst muss man die Philosophie von Debian verstehen: Es wird mehr Wert auf "stable" gelegt als auf "actual". D.h. nicht alle Pakete entsprechen den wirklich aktuellsten Stand. Aber sie sind mannigfach auf Stabilität getestet.

  • Apache bleibt bei der Major-Version 2.2.
  • MySQL legt einen Sprung von 5.0 auf 5.1 hin und soll damit etwas performanter sein. Aber zum Glück noch kein Sprung auf 5.5. Dies geht allerdings mit Dotdeb.org.
  • PHP Springt hingegen auf die aktuell 5.3. (Gerade hier müssen alle Webscripte geprüft werden, ob die mit PHP 5.3 laufen!)
  • Postfix springt von 2.5.5 auf die vor einem halben Jahr aktuelle Version 2.7.1. Die größte Errungenschaft dabei ist die Multi-Instances-Funktionalität.
  • ProFTPd macht den kleinen Sprung von 1.3.1 auf 1.3.3.

 

Quelle: Debian 6.0 "Squeeze" veröffentlicht